Aus erster Hand
Mai. 2013Gesundheitspolitik
Editorial Stefan Spycher. Im Januar 2013 verabschiedete der Bundesrat eine gesundheitspolitische Agenda, wie es sie in dieser Form in der Schweiz bisher noch nicht gegeben hat. Mit der «Gesundheit2020» liegt zum ersten Mal eine umfassende Strategie vor, welche die Herausforderungen für das Gesundheitssystem auf den Punkt bringt und daraus die gesundheitspolitischen Ziele bis ins Jahr 2020 ableitet. Damit sollen Lebensqualität und Chancengleichheit in der Bevölkerung verbessert, die Versorgungsqualität gefördert und die Transparenz und die Steuerung weiterentwickelt werden.
«Gesundheit2020» schafft Orientierung für alle, die sich an der Gestaltung des Gesundheitssystems beteiligen, und ermöglicht eine Verbindlichkeit, die für die Gesundheitspolitik in den nächsten Jahren sehr wichtig sein wird. Die Konkretisierung der einzelnen Massnahmen ist unterschiedlich weit fortgeschritten. Aber mit dieser Strategie ist nun klar festgehalten, wohin die Reise geht und was zu tun ist. Wenn es uns gelingt, alle Massnahmen der «Gesundheit2020» umzusetzen, werden wir im Jahr 2020 viele unserer Visionen realisiert haben. Die Schweiz wird über ein noch besseres Gesundheitssystem verfügen.
Bis dahin ist sehr viel Arbeit und Engagement gefragt. Es braucht eine intensive Zusammenarbeit mit den Akteurinnen und Akteuren, allen voran mit den Kantonen. Wir freuen uns deshalb sehr, dass der Zentralsekretär der Gesundheitsdirektorenkonferenz in dieser «spectra»-Ausgabe seine Einschätzung der «Gesundheit2020» darlegt (Seite 2). Auch der Austausch und die Zusammenarbeit mit anderen Sektoren sind vermehrt gefragt. Denn im Sinne einer umfassenden Strategie kommen Themen wie Soziales, Bildung, Arbeit, Umwelt, Forschung und Innovation sowie dem internationalen Austausch grosse Bedeutung zu. Die Bevölkerung – oder je nach Rolle die Versicherten, Patientinnen oder Patienten – soll ebenfalls eine wichtige Partnerin in der Umsetzung der «Gesundheit2020» werden.
Ein wichtiger Meilenstein ist erreicht. Doch die grosse Arbeit beginnt jetzt erst recht: Die 36 Massnahmen müssen umgesetzt werden. Nur wenn «Gesundheit2020» von allen Partnern und Partnerinnen mitgestaltet und -getragen wird, können die gesteckten Ziele erreicht werden.
Stefan Spycher
Vizedirektor des Bundesamts für Gesundheit